Peter Kensok ist wingwave-Coach mit ISO-zertifizierter Ausbildung und Online-Coach nach den TÜV-Nord-spezifizierten Standards des renommierten Besser-Siegmund-Instituts, Hamburg. |
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Claudia Christ und Bernhard Fenn
Der Glücksweg
KEN. Nach Claudia Christ und Bernhard Fenn gibt es keine schnelle Glücksformel. Jeder braucht stattdessen ein eigenes, nachhaltiges Vorgehen, um dauerhaft zufrieden zu sein. Wobei Glück und Zufriedenheit nach meinen Erfahrungen mit dem Wertecoaching wieder ganz unterschiedliche Dinge sein können.
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Immerhin versprechen Christ/Fenn keinen weiteren allein seligmachenden Weg, der auf Fingerschnipp funktioniert. Aber sie zeigen einen Weg, und das ist wichtig. Denn er dauert, wie Glück eben nicht nur die berühmten Glücksmomente umfasst, sondern die Gestaltung des Lebens insgesamt berührt.
Kommen Sie endlich da an, wo Sie hinwollen
Ein praktischer Selbstlernkurs wird das Buch durch Checklisten, Tests und Übungen. Sie helfen, den eigenen Standort zum Thema Glück herauszufinden. Von dort aus geht es weiter zur Nachhaltigkeit mit der Glücksbalance. Denn wenn jemandem Glück wichtig ist, dann wirkt es als Wert in alle Lebensbereiche hinein. Glück betrifft die körperliche Gesundheit, die Leistungsbereitschaft, die Familie bzw. die Kontaktpflege zu Freunden oder Gemeinschaften und die Entwicklung einer nicht rein materiell orientierten, sinngebenden Lebenseinstellung (Religion, Spiritualität, Wertefindung).
Klingt ein wenig nach der Bedürfnispyramide von Abraham Maslow (1908 – 1970). Aber der muss ja nicht überholt sein, nur weil es das Modell schon länger gibt.
Einzig das Kapitel zur Bauch-Kopf-Kommunikation hätte ich mir anders gewünscht: „Glückliche Menschen treffen mehr Bauchentscheidungen. Dies macht sie glücklicher als rationale Entscheider. Für den Weg zu nachhaltigem Glück ist diese Aussage sehr wichtig.“ Die Autoren schließen sich damit Gerd Gigerenzer in „Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition“ an. Vielleicht wäre hier ein anderer Ansatz besser gewesen: Glück ist ein Wert, der nicht jedem wichtig sein muss, aber wenn, dann erlaubt er viele unterschiedliche Zugänge. Und manche Menschen haben einen schnelleren Zugang zu Glück über Kopf- und andere eben über Bauchentscheidungen. Am Ende ist Glück bei dem einen wie bei dem anderen ein Gefühl.
Claudia Christ ist ausgebildete Internistin, Psychotherapeutin, Dozentin und Supervisorin. Bernhard Fenn arbeitet unter anderem als Berater, Mentor und Coach für Nachwuchskräfte. Sie bieten in ihrem Buch keine weitere Positiv-Denken-Schule an, am Ende akademisch oder durch den dauernden Umgang mit Führungskräften aufgeblasen. Sie laden stattdessen zu einer dauerhaften Gestaltung der persönlichen Lebensqualität ein, die sie eben mit Glück bezeichnen.
Trotz des umfassenden Werks bleibt viel Spielraum für Individualität. Und das bestärkt das Vertrauen in den Glücksweg nach Christ und Fenn: Jede Lebensphase erfordert andere Erfüllungskriterien für Glück. Glück hat man nicht einfach und es bleibt, sondern es fordert immer wieder zu Standortbestimmungen auf, die dann zu konkreten Handlungen führen.