Peter Kensok ist wingwave-Coach mit ISO-zertifizierter Ausbildung und Online-Coach nach den TÜV-Nord-spezifizierten Standards des renommierten Besser-Siegmund-Instituts, Hamburg. |
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Glücksmomente
Gerade in der Krise nach vorne schauen
»Vertrauen und Glück sind auch in der Krankheit möglich! Wenn ich in schwierigen Situationen liebevoll mit mir umgehe, finde ich schnell wieder zu meinem Humor zurück, zu meiner Lebensfreude und zu meiner Kreativität. Die Erfahrung der eigenen Krankheit hat mich zu einer besseren Heilerin gemacht – und zu einem besseren Clown, der das Leben liebt und anderen Patienten wieder Mut zum Leben schenkt.«
Barbara (60)
Barbara hat eine Geschichte als sehr fröhliche Frau. Sie liebt die Natur, hat Fähigkeiten als Heilerin. Und sie kombiniert ihre Spiritualität mit Humor. Als Clown arbeitet sie ehrenamtlich in Krankenhäusern: »Ich bin davon überzeugt, dass Lebensfreude und Humor eine sehr gute Medizin sind.«
Aber auch Heiler sind nicht vor Krankheiten geschützt. Barbara erkrankte an einem lebensgefährdenden Tumor, der operiert werden musste. »Irgendetwas stimmt seitdem nicht mehr mit mir«, sagt sie. »Ich misstraue meiner eigentlich fröhlichen Art.« Deshalb konnten sich auch einige der Teilnehmer des Kurses kaum vorstellen, dass diese junggebliebene 60-jährige als Clown Patienten in Krankenhäusern aufheitert.
Tatsächlich sind gerade Lebensbrüche wie schwere Krankheiten, der Tod von Angehörigen und Karriereknicks Anlässe, sich auf eine Wertearbeit einzulassen. Das Weltbild und die Identität der Klienten sind erschüttert. Sie suchen eine Bestätigung, dass ihr früheres Leben in Ordnung war. Und sie wünschen sich eine Orientierung für die Zukunft.
Schwere Schicksalsschläge können dazu beitragen, dass wir unsere Werte komplett infrage stellen. Dabei ändern sich nach unseren Erfahrungen Werte im Laufe eines Lebens kaum. Werte stehen für Gefühle, die wir grundsätzlich bejahen und möglichst oft erleben wollen. Was sich jedoch ändert, sind die Erfüllungskriterien für diese Werte.
Barbaras Analyse bestätigt, dass sie in allen Lebensbereichen Vertrauen und Geborgenheit verloren hat. Das belastet auch ihre Lebensfreude und Leichtigkeit, besonders in ihren Rollen als Heilerin und Clown. Gerade für diese Werte hat sie nach ihrer Operation wenig für sich selbst getan hat. Das wird sie sofort ändern und beginnt einen Plan für Miniprojekte, um wieder den Anschluss an ihre alte Energie zu finden.
Nach ihrer Operation hat Barbara ihre Berechtigung als Heilerin ebenso infrage gestellt wie ihre Rolle als Chefin eines Unternehmens mit zehn Mitarbeitern. Diese Krise führte dazu, dass sie sich auch von ihren Freunden zurückgezogen hat.
Nun sind Clowns wie Barbara selten wirklich so dumm, wie der »dumme August«, den sie darstellen. Eine ihrer großen Fähigkeiten ist es, das Bestehende infrage zu stellen und auch in der Katastrophe eine Pointe zu entdecken. Barbara versetzt sich in die Rolle eines Clowns, der sich über sich selbst lustig macht. So akzeptiert sie ihren schwierigen Zustand und »verschiebt ihn in die Vergangenheit«. »Dort gehört er hin«, sagt sie. »Und was ich daraus gelernt habe, wird mir helfen, ein noch besserer Clown zu werden. Jetzt weiß ich wenigstens, wie sich Menschen fühlen, die wirklich krank sind. Und ich kann ihnen geben, was sie tatsächlich brauchen.«